Unser Beitrag
für die Zukunft

Nachhaltigkeit, Energiewende und Kohleausstieg, Elektroautos, Pestizide, Kohlendioxidausstoß, Waldrodungen und Aufforstung, Klimaschutz und -wandel, Mikroplastik, Artenschutz - das sind alles Schlagworte und Themen, die uns täglich in irgendeiner Form begegnen. Sicher ist: Die Themen Umwelt, Klima und Zukunft sind für uns als Genossenschaft bedeutend und seit vielen Jahren gelebter Alltag. Dabei geht es uns darum, das bezahlbare Wohnen nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Energieeffizienz beim Bauen

Eine der wichtigsten und wirkungsvollsten Baumaßnahme in unserem Wohnungsbestand um den Energieverbrauch zu senken, ist die Umstellung auf das Zweirohr-Heizsystem. Unser Ziel, in den umgestellten Gebäuden ca. 20 % Gesamtenergie einzusparen, haben wir erreicht. Teilweise liegen die Energieeinsparungen sogar bei bis zu 30 %. Damit leisten wir einen großen Beitrag zur Einsparung des Kohlendioxidausstoßes in Dresden. Inzwischen haben wir 65 % unseres Wohnungsbestands auf energiesparende Zweirohr-Heizungen umgebaut.

Energieeffizienz nimmt auch im Neubau einen wichtigen Stellenwert ein. Dabei geht es um einen möglichst geringen Energieverbrauch. Oft wird in diesem Zusammenhang vom Primärenergieverbrauch gesprochen. Das ist der Verbrauch, der auf fossilen Brennstoffen basiert (Gas, Öl). Eine immer größere Rolle spielt auch die Nutzung von regenerativen Energien, was mittlerweile auch vorgeschrieben ist. Sonne, Wind und Erdwärme sollen einen Teil unseres Stroms liefern.

In Dresden wird Fernwärme angeboten. Diese wird zertifiziert aus einer Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen: Beim Erzeugen von Strom fällt Wärme an, die dann genutzt werden kann. In unseren Neubauten vereinen wir außerdem eine moderne Bauweise mit möglichst vielen natürlichen Materialien, sinnvoller Technik und vor allem nachhaltigen und praktischen Nutzungsmöglichkeiten für die Mieter. Wenige versiegelte Flächen, teilweise Erhaltung des vorhandenen Baumbestandes, gute Flächenausnutzung, sinnvolle Grundrisslösungen, zeitgemäße Heizungsanlagen, unbelastete Bodenbeläge, Photovoltaikanlagen, Dachbegrünungen und vor allem die Einhaltung der geforderte Energiewerte gehören dazu. Allerdings muss das alles bezahlbar sein.

Erneuerbare Energien - Photovoltaik

Die Bedeutung erneuerbarer Energien ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Klimaveränderungen und die Notwendigkeit, auf fossile Brennstoffe zu verzichten, sind längst keine abstrakten Konzepte mehr.
Wir haben unser Kundenzentrum Südhöhe mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Es konnte 2024 eine Energiemenge von ca. 49 000 kWh gewonnen werden, wovon 32 700 kWh selbst verbraucht wurden. Damit haben wir eine Autarkie von ca. 30 % erreicht. Für die Umwelt bedeutet der Gesamt-PV-Ertrag eine CO2-Einsparung von 25 Tonnen.

Mit Blick auf die Optimierung unserer CO2-Bilanz und die Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks haben wir 2023 ein Photovoltaikprojekt in unserem Zschertnitzer Wohnungsbestand umgesetzt. Die aus der Sonne gewonnene Energie wird vorrangig in den 35 Häusern (Heinrich-Greif-Straße, Paul-Wiegler-Straße, Räcknitzhöhe und Räcknitzer Weg) verbraucht und der überschüssige Strom in das Netz des Versorgers eingespeist. Unsere Mitglieder beziehen über das „Mieterstrommodell“ günstigere Energie und tragen gleichzeitig zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Diese Photovoltaikanlagen haben zusammen eine Jahreskapazität von 355 500 kWh. Damit kann eine CO2-Ersparnis von beachtlichen 130 Tonnen erreicht werden. Um diese CO2-Menge zu binden, wären 10 380 Bäume nötig. Der Gesetzgeber verlangt bei dieser Betriebsart, dass der gesamte Strom, den der Mieter verbraucht, mindestens 10 % günstiger ist als der Grundversorgertarif. Anlagen mit dieser Betreiberform wurden auf den Dächern der WGS bereits errichtet. Es gab eine sehr hohe Erstbeteiligung der Nutzer von über 60 %. Bei Mieterwechsel besteht allerdings die Gefahr, dass diese Quote schmilzt“, da der Mieterstromtarif nicht gelistet ist. Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Kostenvorteil gegenüber dem Grundversorgertarif kein echter Vorteil ist, da der Grundversorgertarif kaum Anwendung findet. Wir werden hier weiter „am Ball bleiben“. Auch wenn die PV-Anlagen keine markanten finanziellen Erträge erzielen, können wir durch die Nutzung der Dachflächen einen Teil dazu beitragen, die CO2-Emmisionen zu reduzieren.

In einem weiteren aktuellen Projekt widmen wir uns der Optimierung unserer Heizanlagen (ugs. digitaler Heizungskeller), um auch an dieser Stelle Kosten und Energie einzusparen.

Artenschutz

Bei Sanierungsvorhaben arbeiten wir eng mit dem Umweltamt und der Unteren Naturschutzbehörde zusammen. In Vorbereitung von Komplettsanierungen kartierte die Firma ChiroPlan alle geschützten und gebäudebewohnenden Tierarten in den Wohngebieten am Bismarckturm und am Höckendorfer bzw. Burkersdorfer Weg. Das Vorkommen der Zwerg-, Mücken-, Rauhaut-, Fransen- und Zweifarbfledermaus sowie des Abendseglers, aber auch Vogelarten wie Hausrotschwanz, Mauersegler, Mehlschwalbe und Haussperling wurden dabei nachgewiesen. Einen längeren Baustopp hatten wir wegen einer seltenen und unter Naturschutz stehenden Hummelart - der Erdhummel - am Burkersdorfer/Höckendorfer Weg.
Nicht zuletzt sind unsere fünf Schmetterlingswiesen für die Erhaltung heimischer Schmetterlings- und Insektenarten gut. Auch bienenfreundliche Wiesen pflegen wir in unseren Wohngebieten. Viele Mitglieder genießen es, wenn der Rasen vor dem Haus nicht „im englischen Stil“ angelegt ist, sondern natürlich urwüchsig und dennoch gepflegt wirkt.

Radeln für Gesundheit und die Umwelt

Viele Menschen gehen bewusster mit dem Thema Mobilität um. Einige nutzen Elektroautos oder, wann immer es möglich ist, lassen sie das Auto stehen und nutzen das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel.
Einen größeren Bedarf an Abstellflächen für Fahrräder konnten wir in den vergangenen Jahren in unseren Wohngebieten feststellen. An einigen Stellen war es möglich, Fahrradcarports zu errichten bzw. ehemalige Nebengebäude als solche umzugestalten. So wurde zum Beispiel aus dem ehemaligen Trafohäuschen an der Bulgakowstraße eine Unterstellmöglichkeit für Fahrräder geschaffen. Gerade für hochwertige Elektrofahrräder sind diese wichtig. An mehreren Standorten in Zschertnitz, Leubnitz, Räcknitz und Kleinpestitz wurden Ladestationen für Elektroautos errichtet. Hier steigen die Nutzerzahlen stetig.
In der Fahrzeugflotte der WGS befinden sich neben Elektrofahrzeugen auch Fahrräder zur Nutzung: Für nahegelegene Dienstfahrten in die Wohngebiete kommen wir gern geradelt. Die Ladung unserer Elektroautos erfolgt komplett über unsere eigene Photovoltaikanlage auf dem Carport.

Digitalisierung

Hinter diesem gewaltigen Wort steht nicht nur die Einsparung von Papier, sondern auch die Optimierung von Arbeitsprozessen. Datenerfassungen, Protokolle, Geschäftspost, Rechnungslegung und Archivierung von Akten und Unterlagen erfolgen meist in elektronischer Form. Mieterakten werden digital geführt, ebenso erfolgt die Protokollierung bei Wohnungsabnahmen und -übergaben übers Tablet.
Die Kontaktmöglichkeit über die elektronische Post (E-Mail) ist zeitgemäß und hat längst eine professionelle und vor allem rechtskräftige Bedeutung erlangt. Inzwischen erhalten wir mehr Post in elektronischer Form als handgeschriebene Briefe. Zur Zeit arbeiten wir an der Einführung eines Mieterportals und einer Mieterapp, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
Unser kompletter Wohnungsbestand ist mit digitalen Haustafeln ausgestattet. Unsere Mitglieder werden digital auf dem Laufenden gehalten. Das erspart uns Anfahrtswege und Papier. Außerdem können wir kurzfristiger reagieren und über geplante Baumaßnahmen in Leerwohnungen, Aufzugsstörungen oder Unterbrechungen in der Wasser- und Stromversorgung informieren. Die Informationen sind immer aktuell, da es kein „alten“ Aushänge mehr gibt.

Rund ums Haus: Pflege und Gestaltung

Wir investieren seit vielen Jahren in die Gestaltung unserer Außenanlagen. Wir arbeiten mit professionellen Landschaftsarchitekten zusammen und beziehen auch unsere Bewohner mit in die Gestaltungskonzepte ein. Natürlich muss an der einen oder anderen Stelle auch mal ein Baum oder ein Strauch weichen, der meist an einer anderen Stelle ersetzt wird. Wir lieben das grüne Wohnumfeld und wissen, dass wir in manchen Innenhöfen wahre Perlen und grüne Oasen geschaffen haben. Um nachhaltig und umweltfreundlich zu agieren und auch den Vorstellungen vieler Mitglieder gerecht zu werden, verzichtet die WGS seit 2022 auf den Einsatz von Glyphosat und Roundup in den Wohngebieten. Unter Berücksichtigung von Untergrund, Witterungsbedingungen und örtlichen Gegebenheiten entscheidet die Pflegefirma, welche Art der Unkrautbekämpfung (thermisch, manuell oder ggf. mit Unkrautbürste) zum Einsatz kommt.